Mittwoch, 27. August 2014

Special: Leverage




„Die Reichen und Mächtigen nehmen sich was sie wollen. Wir holen es für sie zurück.  Manchmal sind die Bösen, die besseren Guten. Wir bieten Gerechtigkeit.“ (Nathan Ford)





Nathan Ford (Timothy Hutton) ein ehemaliger Versicherungsdetektiv ist verbittert. Seine Firma, für die er Zahlungen in Millionenhöhe gespart hat, hat ihn im Stich gelassen. Die Versicherungsgesellschaft hat sich geweigert die Versicherung für die medizinische Behandlung für Nathans Sohn zu bezahlen, woraufhin dieser gestorben ist. In der Pilotfolge wird Nathan von Dubenich angesprochen. Dieser will ihn für einen Job anheuern. Angeblich wurde ihm Unrecht angetan, da seine Baupläne für ein Flugzeug gestohlen wurden. Er hat ein Team der Besten auf ihrem Gebiet engagiert. Das Team besteht aus einer Diebin Parker (Beth Riesgraf), aus dem Wiederbeschaffungsspezialisten Eliot Spencer (Christian Kane)  und einem Hacker Alec Hardison (Aldis Hodge). Nathan soll das Team überwachen und die Baupläne für das Flugzeug wiederbeschaffen. Als der Job erledigt war wurde das Team von Dubenich reingelegt. Er hat sie alle in eine Lagerhalle gelockt und wollte sie in die Luft jagen. Daraufhin holt Nathan eine Trickbetrügerin Sophie Deveraux (Gina Bellman) zur Hilfe, um es Dubenich seinem Betrug heimzuzahlen. Dem Team gelingt es Dubenich reinzulegen und ihn hinter Gitter zu bringen. Nach der erfolgreichen Erledigung dieses Jobs könnten die Fünf eigentlich wieder auseinander gehen. Doch das tun sie nicht. Bislang haben sie sich immer nur als Einzelgänger durchgeschlagen. Doch jetzt haben sie die Erfahrung gemacht, wie es ist als ein Team zu arbeiten. Es ist Sophie, die schließlich den Vorschlag unterbreitet: „Go, find some bad guys. Bad guys have money...“ Unter dem Deckmantel der Beratungsfirma „Leverage Consulting & Associates“ helfen die Fünf mit ihren unorthodoxen Methoden fortan denjenigen denen das Gesetz nicht mehr helfen kann.


Die Serie umfasst fünf Staffeln. In der ersten Staffel lernen wir das Team kennen und Nate rächt sich im großen Staffelfinale an seinem ehemaligen Arbeitgeber. 


In der zweiten Staffel nimmt sich Sophie eine Auszeit um sich nach ihrer Nahtoderfahrung auf eine Reise der Selbstfindung zu begeben. Sie kehrt jedoch in der der Episode „Höhle des Löwen“ zurück. Die Ereignisse überschlagen sich und Nathan geht auf einen Deal mit Interpol ein. Er stellt sich den Behörden um sein Team zu schützen. 


Die dritte Staffel beginnt mit der Episode „Hinter Gittern“. Das Leverage Team will Nate aus dem Gefängnis befreien. Aber dennoch sie sind  von Nathan Ford enttäuscht, da er sich den Behörden gestellt hat ohne vorher mit dem Team zu reden. In dieser Staffel wird das Team erpresst. Sie sollen den Hochstapler und Schwerverbrecher Damien Moraeu zu Fall bringen.


In der vierten Staffel wird das Leverage Team wieder mit Dubenich konfrontiert. Dieser hat sich während seiner Haftstrafe einen Plan zu recht gelegt um sich am Leverage Team zu rächen. Er holt sich den Geschäftsmann Jack Latimer mit ins Boot und gibt ihm Tipps in welche Firmen er zwecks Gewinn investieren soll. Die Beiden begehen jedoch einen schwerwiegenden Fehler. Sie bringen Nates Vater bei einer Explosion um. Das Leverage Team hat alleine keine Chance gegen die Gegner zu bestehen und so engagieren sie ihre größten Widersacher. Gemeinsam zerschlagen sie Latimers und Dubenichs Geschäfte und bringen die beiden zu Fall.


In der fünften Staffel richtet sich das Team in Portland einen neuen Firmensitz ein, da Nates ehemalige Wohnung von FBI, Interpol, Homeland Security und der Polizei überwacht wird. In dieser Staffel hat sich Nate das Ziel gesetzt eine Datei „das Schwarze Buch“ aus dem Interpol Server zu stehlen. In dieser Datei stehen alle Namen die von dem großen Finanzcrash profitiert haben. Es gelingt ihnen „das schwarze Buch“ zu stehlen. Jetzt will das Leverage Team diese Datei öffentlich jedem Dieb zugänglich machen. Dies ist auch der letzte Job des Teams. Nate verabschiedet sich mit Sophie vom Team und überlässt jetzt alles Eliot, Hardison und Parker. 



Die Serie „Leverage“ wurde von Dean Devlin produziert und ist eine Mischung aus „Robin Hood“ und das „A-Team“. Die Drehbuch Autoren John Rogers und Chris Downehab haben sich ein interessantes Team von Helden zusammengestellt. Das bunt zusammen gewürfelte Team hat sich der Aufgabe verschrieben den Betrogenen Fairness und Erleichterung zu verschaffen. Das Leverage Team legt sich mit Bank Managern, der Mafia, Versicherungsriesen und vielen mehr an, da diese immer ungestraft davonkommen und nie bekommen was sie eigentlich verdienen. Das Team verändert diese Kräfteverhältnisse und tritt für die Gerechtigkeit ein. Die Serie verbindet alle Eigenschaften, die die besten Ganoven-Filmklassiker auszeichnen. „Leverage“ zeichnet sich vor allem durch seine Leichtigkeit, Humor und Abenteuersinn aus. Die Serie macht vor allem die wunderbar bissigen und skurrilen Dialoge und viele versteckte und offene Zitate aus. Auch der Fantasiereichtum der Autoren ist bemerkenswert. Die Pläne sind so undurchschaubar, dass man gar nicht mehr versucht nach der Lösung zu suchen, sondern sich an der Spannung und den eleganten Tricks erfreut. Um Tricks glaubhaft und realistisch darzustellen haben die Macher Apollo Robbins als Berater und Trainer engagiert. Apollo Robbins ist Entertainer und Magier in Las Vegas und ist einer der begabtesten Taschen- und Trickdiebe unserer Zeit. Der selbsternannte Gentleman Thief ist weitgehend Autodidakt und hat seine Tricks selbst entwickelt. Er soll den Schauspielern die echten Tricks beibringen, damit der geklaute Geldbeutel nicht einfach wie von selbst in der Hand des Diebes auftaucht, sondern seinen Weg dorthin begreiflich und sichtbar für den Zuschauer findet. Die Macher haben mit „Leverage“ eine unglaublich intelligente Serie entwickelt, die gespickt von Sarkasmus, genialen Plänen, Gerechtigkeitssinn und einer stimmigen Teamarbeit ist. Es wird nie langweilig, nicht nur weil das Tempo keine einzige Verschnaufpause zulässt, sondern weil die Helden selbst sich erst nach getaner Arbeit entspannen dürfen. Bis dahin jagen sie eine teilweise geplante, teilweise improvisierte Katastrophe nach der nächsten. Betrügen ist ein harter Job. Das steht fest!



„Leverage“ war die Serienüberraschung für mich. Die Stärken der Serie liegen eindeutig in den außerordentlichen Geschichten und ihrer Erzählweise, aber auch in einem sehr stimmigen Charakterensemble. Was diese Serien im Kern auszeichnet sind die ausgezeichneten Darsteller und wie sie selbst in brenzligsten Situationen mit einer gehörigen Portion Sprachwitz, Situationskomik und Coolness rüberkommen. Christian Kane wirkt in der Rolle des „Hitter“ sehr überzeugend und überraschte in der Serie mit seinen vielseitigen Talenten. Timothy Hutton mimt den "funktionierenden Alkoholiker" wie kein Zweiter und Beth Riesgraf spielt die Parker so überzeugend. Man könnte meinen sie hat im realen Leben auch einen Dachschaden. Auch Gina Bellman aka Sophie und Eldis Hodge als Computergenie Alec Hardison überzeugen durch eine vielfältige Interpretation ihrer Rollen auf der ganzen Linie. Die Drehbücher sind teilweise recht raffiniert und man muss schon etwas mehr Aufmerksamkeit beim Ansehen mitbringen um mit dem 5-köpfigen Kreativteam geistig Schritt zu halten. Ich empfinde „Leverage“ als frische Brise im Serienallerlei. Auch wenn die Idee nicht gänzlich neu ist, ist die Umsetzung ein Volltreffer. Ich kann diese Serie nur jedem empfehlen.

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