„Wir sehnen uns nach der Ästhetik einer
Vergangenheit, in der wir uns nach der Zukunft sehnten." (Wes Anderson)
Es
fängt alles damit an, dass ein Schriftsteller ins Grand Budapest Hotel kommt,
dass schon bessere Zeiten erlebt hat. Er kommt
mit einem älteren Stammgast namens Zero (Tony Revolori) ins Gespräch und
erfährt, dass ihm das Hotel einstmals gehörte und er dort als Lobby Boy
angefangen hatte. Zero erzählt dem Gast seine Geschichte, wie er Eigentümer des
Hotels wurde. Zeros Bericht beginnt 1932 zu einer Zeit als der penible und galante Monsieur Gustave (Ralph
Fienees) noch für makellosen Service
sorgte. Diesen Service lässt er
insbesondere den älteren Damen zu kommen. Zwischen M. Gustave H und Zero
entwickelt sich eine enge Freundschaft. Zero wird der engste Vertraute und
Protegé von M. Gustave. Er erzählt von einem wahrlich erstaunlichen Abenteuer. Gustave wird im Testament einer millionenschweren Witwe berücksichtigt und bald
als deren Mörder gejagt. Gustaves Geliebte, die reiche 84-jährige Madame D. (Tilda Swinton),
stirbt und hinterlässt ihm ein wertvolles Renaissance-Gemälde. Daraufhin wird dem
Concierge ein Mord unterstellt. Er weiß
sich schließlich nicht mehr anders zu helfen und flieht mitsamt dem Bild. Nun
verfolgen ihn nicht nur die Verwandten der Toten mit dem hinterlistigen Dmitri
(Adrien Brody), sondern auch Polizist Henckels (Edward Norton) und seine Kollegen. Gemeinsam werden Gustave H. und
sein ihm loyal ergebener Lobby Boy in ein Abenteuer um ein gestohlenes
Renaissancegemälde, ein riesiges Familienvermögen und die geschichtlichen
Umwälzungen ihrer Epoche verwickelt.
Das „Grand Budapest Hotel“ feierte seine
Premiere am 06.02.2014 auf der Berlinale. Die schwarzhumorige Komödie bot den Auftakt der
64. Berlinale und sorgte für einen standesgemäßen Paukenschlag. „Grand Budapest Hotel" ist eine wunderbar
schräge und originelle Komödie von Regiemeister Wes Anderson. Er wartet mit einem herausragenden Ensemble auf. Darunter befinden sich Ralph Fiennes, Jude Law, Willem Defoe, Adrien Brody, Tilda Swinton,
Jeff Goldblum, Saoirse Ronan, Owen Willson, Karl Markovics und Bill Murray. Wes Anderson hat sich mit dem Film sein ganz
eigenes Universum erschaffen. Jede einzelne Einstellung dieser 100 Minuten
geballter Skurrilität ist wie ein kunstvolles Gemälde ausgestattet und die
Stars mit ihren liebevoll gestalteten Kostümen und Frisuren gehören mit zum Dekor. Die Landschaft in der das Hotel angesiedelt ist
wirkt wie gemalt. Das Innenleben des Grand Budapest Hotels
besticht vor allem durch seine starken Farben und Ausstattung. Im
Mittelpunkt des Films steht die turbulente Odyssee des Helden und Mordverdächtigen
Gustave H. Er ist nicht nur die zentrale Figur in dieser Scharade, sondern
neben dem jungen Zero auch die einzige personelle Konstante im Film. Alle
anderen sind in der bunten Reige mehr oder weniger nur Zaungäste für wenige
Szenen. Ralph Fiennes hat mit den wechselnden Partnern überhaupt kein Problem
und spielt den charismatischen
Hotelangestellten charmant, ein wenig verschlagen, machtbewusst und doch von
loyaler Würde. Wes Anderson inszenierte einen Film zwischen
Weltkriegsabenteuer, Spionage-Thriller und Flüchtlingsdrama.
Das „Grand Budapest Hotel“ ist eine extravagante Inszenierung mit
Starbesetzung. Es handelt sich um eine groteske Komödie mit
viel schwarzem Humor. Dieses visuelle Kunstwerk beeindruckt vor allem
durch seinen Stil und Charme. Hinzu kommen die temporeichen Dialoge, die
skurrilen Szenen und die charismatischen
Darsteller. Das Werk ist kein Gag Feuerwerk, sondern ein
staunenswerter, amüsanter, super-schräger und origineller Film. Es ist ein
Genuss für anspruchsvolle Filmliebhaber mit einem Blick zum Detail für das
große Ganze. „Grand Budapest Hotel“ ist ein urkomischer,
liebevoller und dynamischer Streifen der mit viel Herz und Leidenschaft zu
überzeugen weiß.
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