Freitag, 25. Juli 2014

Colombiana







"Wir brauchen sie lebend. Haltet sie auf. Findet das kleine Miststück."


Cataleya Restrepo (Zoe Saldana) wurde als neunjähriges Kind das erste Mal mit dem Tod konfrontiert. Sie musste mit ansehen, wie ihre Eltern in der  kolumbianischen Hauptstadt Bogota von dem Mafiaboss Don Luis (Beto Benites)  ermordet wurden. Sie flüchtet nach Chicago zu ihrem Onkel und bittet ihn sie zur Auftragskillerin auszubilden. 15 Jahre später ist Cataleya selbst eine eiskalte Mörderin. Tagsüber arbeitet sie als Auftragskillerin für ihren Onkel, in ihrer Freizeit beschäftigt sie sich mit unaufgeklärten Morden, die sie hoffentlich zu ihrem sehnlichsten Ziel führen - die Rache an dem Mann, der für den Tod ihrer Eltern verantwortlich ist. Sie kommt ihrem Ziel immer näher, aber auch die Schlinge um ihren Hals zieht sich zu, denn sie wird von Killern aus Kolumbien und einem cleveren FBI-Agenten gejagt. Eine unerbittliche Jagd beginnt und Cataleya hat nur ein Ziel vor Augen: Rache!


Die Story von „Colombiana“ ist jedem bekannt der „Leon-Der Profi“ oder „Nikita“ gesehen hat. Dies ist auch nicht verwunderlich, da Luc Besson für das Drehbuch und die Produktion verantwortlich war. Technisch gesehen gibt es an "Colombiana" nichts auszusetzen. Regisseur Olivier Megaton taucht seine Kulissen Bogota, Miami und Chicago in warme kontrastreiche Farbtöne. Zur technischen Umsetzung des Films wurde ein rasanter Schnitt und eine ruhige Kameraführung gewählt. Die Kamera arbeitet hervorragend und fängt die jeweiligen Stimmungen sehr gut ein und auch die Actionszenen wurden grundsolide inszeniert. Die Besetzung von Zoe Salander als rachsüchtigen, eiskalten und hübschen Racheengel war eine hervorragende Wahl. Die Protagonistin spielt die kaltblütige Killerin ausgezeichnet und überzeugt auch mit ihren akrobatischen Manövern. Allerdings fällt bei „Colombiana“  auf, dass Besson seine wegweisenden Meilensteine "Léon - Der Profi" und "Nikita" eifrig selbst zitiert und irgendwie die immer gleichen Bausteine und Figuren neu erfindet.  Dabei ist es weniger bedeutend, welche Szenen aus anderen Werken Bessons entlehnt wurden, sondern wie plump die Motive zuweilen - einfach des Effekts wegen - noch einmal bemüht wurden. Ebenso wirken die Dramamomente als derart dünn, dass sie insgesamt mehr störend als gewinnend wirken. Die Macher hätten die Finger davon lassen sollen, der erwachsenen Cataleya eine Art normales Leben inklusive Lebenspartner anzudichten. Es wirkt einfach nicht stimmig, dass ein Mensch der kaltblütig tötet und eigentlich nur von Rachegedanken beseelt ist, etwas wie ein normales Leben führen kann.


Lässt man sich also auf die Geschichte ein und klammert aufflackernde Assoziationen aus, die sich einschleichen, kann man trotz allem einen Film erleben, der ordentlich zu unterhalten weiß. Ein Manko ist allerdings, dass „Colombiana“ gegen Ende der rasanten Action die Puste ausgeht. Wirkten Cataleyas Anschläge bis dahin durchdacht und präzise, so wird dies in der letzten  Konfrontation nicht berücksichtigt und nur geballert was das Zeug hält. Dennoch ist "Colombiana" optisch eine actionintensive Wucht. Letztlich hat der Film eine simple Story mit stylischer Aufmachung und ein paar Knaller-Momente zu bieten. „Colombiana“ bietet eine kurzweilige Action-Unterhaltung.

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