Montag, 17. November 2014

Guardians oft he Galaxy





„So was wie mich gibt’s gar nicht. Außer mir..“ (Rocket)



Peter Quill (Chris Pratt) wurde kurz nach dem Tod seiner Mutter von der Erde entführt. Er wurde von dem Weltraumpiraten Yondou Udonta (Micheal Rooker) entführt. Die einzige Erinnerung  die Peter noch an seine Familie hat ist eine Kassette mit den Lieblingssongs seiner Mutter.  Nun hält er sich für den größten Outlaw in der Galaxie und nennt sich selbst Star-Lord. Peter Quill hat den Auftrag eine geheimnisvolle Kugel zu stehlen. Doch nun steckt er plötzlich so richtig im Schlamassel denn er wird das Opfer einer unerbittlichen Kopfgeldjagd. Nicht nur der Bösewicht  Ronan the Accuser (Lee Pace) ist  hinter ihm und dem Artefakt her, sondern auch Gamora (Zoe Saldana). Auch der Waschbär Rocket (Bradley Cooper) und sein Freund Groot (Vin Diesel) sind hinter ihm her um das Kopfgeld, dass auf den „Star-Lord“ ausgesetzt wurde, zu kassieren.  Es kommt allerdings zu Komplikationen als die vier verhaftet werden. Im Gefängnis lernen sie Drax the Destroyer kennen. Gemeinsam brechen sie aus dem Gefängnis aus um das Artefakt zu verkaufen. Doch Ronan funkt ihnen dazwischen denn er hat es auf das Artefakt abgesehen und nichts Gutes damit im Sinn. Um dem hartnäckigen Ronan und seinen Schergen entgegen zu treten, ist Quill gezwungen sich mit dem waffenliebende Waschbär Rocket der Baummensch Groot, die tödliche und rätselhafte Gamora und der rachsüchtige Drax the Destroyer (Dave Bautista) zusammenzutun. Er muss eine Helden-Truppe aus ihnen machen, denn das Schicksal der Galaxie steht auf dem Spiel.



Man kann den Machern beim Comic-Giganten Marvel nicht vorwerfen, das Risiko zu scheuen. Mit „Guardians of The Galaxy“ gehen die mittlerweile zum Disney-Konzern gehörenden Marvel-Macher jetzt noch weiter: mit noch abgefahreneren Settings und Figuren, sowie mit einem Regisseur, der bei der berüchtigten Trash-Schmiede Troma sein Handwerk gelernt hat. Doch der Mut zum Risiko wurde wieder einmal belohnt, denn in den USA stieg "Guardians oft he Galaxy" nach dem ersten Wochenende auf Platz eins der Charts und legte mit 94 Millionen Dollar den erfolgreichsten August Kinostart aller Zeiten hin. Regisseur James Gunn versteht es vorzüglich den Zuschauer sofort ins Geschehen zu ziehen, ihn dabei aber nicht zu überfordern. Unterlegt mit dem Song „Hooked on a feeling“ liefert er fix alle wesentlichen Infos und einem kurzen Überblick über die Bösewichte und die Zusammenkunft der Helden. Jedoch ist der Beginn des Films etwas unübersichtlich wenn man den Comic nicht kennt. Auch erfährt man nur über Peter Quills Vergangenheit etwas. Die Besetzung des Hauptdarstellers Chris Pratt war gewagt, aber das Risiko hat sich ausgezahlt. Schon der erste Auftritt des Charmebolzens mit dem Walkman, wenn er sich tanzend auf das Diebesgut zubewegt und nebenbei irgendwelche außerirdischen Echsenkreaturen zur Seite kickt, ist ein Genuss. Die heimlichen Stars sind allerdings Rocket Raccoon, seines Zeichens ein schießwütiger Waschbär und das Baumwesen "Groot". Der von Bradley Cooper in der Originalfassung mit viel Zynismus in der Stimme gesprochene Rocket galt im Vorfeld schon als klarer Fan-Favorit und bestätigt dies eindrucksvoll. Er ist sagenhaft gut animiert und vor allem für einige der besten One-Liner zuständig. Letzterer hat nur den Satz "I am Groot" ("Ich bin Groot") zu sagen, gibt diesen drei Worten aber so viele Emotionen mit auf den Weg, dass man als Zuschauer tatsächlich zu verstehen scheint, was die humanoide Baum-Kreatur ausdrücken möchte.  Vin Diesel ist es gelungen mit nur einem Satz eine Bandbreite von Emotionen zu übermitteln. Groot ist einfach nur herzensgut und würde alles für seine Freunde opfern: Von vor Freude strahlend bis vor Wut rasend, dem Zuschauer gehen die Gefühle des  Baums unter die Haut. Den Tricktechnikern ist es gelungen eine fabelhaft lebensechte Kreatur zu erschaffen.  Der Ex-Wrestler Dave Batista  hat brillante Momente. Der Hüne schindet in  Actionszenen Eindruck , dies war zu erwarten, aber wenn er als Drax jedes Sprichwort und jede Redewendung für bare Münze nimmt, sich wundert, was ein an der Kehle vorbeigezogener Zeigefinger bedeuten soll und auf einige Vorschläge mit entsprechend verdutzter Miene reagiert, sorgt er immer wieder auch für köstlich humorvolle Einschübe. Zoe Saldana  mag daneben als sexy Killer-Amazone auf den ersten Blick ein wenig unterfordert wirken, sie lässt aber in Nuancen das schwere Schicksal hinter der Maske der eiskalten Gamora spürbar werden.  Der Bösewicht hingegen wirkt nicht besonders überzeugend. Lee Pace zeigt aber als Verrückter dem alles zuzutrauen ist eine solide Leistung. Jedoch ist es ihm nicht gelungen die finstere Aura eines Superschurken zu übermitteln. Ein weiterer Kritikpunkt ist die nicht besonders einfallsreiche Story. Die "Guten" haben etwas, die "Bösen" wollen es und am Ende gibt es das obligatorische Gipfeltreffen. Auch die Hintergrundinfos über die Helden fehlen, aber in diesem Teil ging es zunächst einmal darum die fünf Kindsköpfe vorzustellen. Daher wäre es im zweiten Teil wünschenswert ein wenig mehr über das Schicksal der anderen Guardians zu erfahren.


Alles in allem bietet „Guardians oft he Galaxie“ skurrile Helden, eine knallbunte Inszenierung und den gut getimtem Gags. Nicht zu vergessen ist der fantastische Soundtrack in Form von Peter Quills "Awesome Mix Vol.1"-Kassette, dieser unterlegt die Szenen und Gags fabelhaft.  Der Soundtrack bietet jede Menge Perlen aus den 60er und 70er Jahren , wie  "Hooked on a Feeling" von Blue Swede, "Spirit in the Sky" von Norman Greenbaum oder auch "Jailbreak" von Thin Lizzy zu finden. Gute-Laune-Songs, die herrlich zum locker-leichten Grundton des Films passen. „Guardians oft he Galaxy“ ist der bisher frechste Film von Marvel und kann mit seiner lockeren und lustigen Art voll und ganz überzeugen. Er setzt auf gut getimte Schenkelklopfer und einen quietschbunten Look statt auf ausufernde Zerstörungsorgien. Ein kurzweiliger Science-Ficton-Spaß, der sich selbst immer wieder auf die Schippe nimmt und optisch einiges her macht. „Guardians Of The Galaxy“ ist Spaß pur, ein moderner Nostalgie-Trip  gespickt mit Retro-Zitaten. Ein Pflichttermin nicht nur für alle Marvel-Fans!

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