„So was wie mich gibt’s gar nicht. Außer mir..“
(Rocket)
Peter
Quill (Chris Pratt) wurde kurz nach dem Tod seiner Mutter von der Erde
entführt. Er wurde von dem Weltraumpiraten Yondou Udonta (Micheal Rooker)
entführt. Die einzige Erinnerung die
Peter noch an seine Familie hat ist eine Kassette mit den Lieblingssongs seiner
Mutter. Nun hält er sich für den größten
Outlaw in der Galaxie und nennt sich selbst Star-Lord. Peter Quill hat den Auftrag
eine geheimnisvolle Kugel zu stehlen. Doch nun steckt er plötzlich so richtig
im Schlamassel denn er wird das Opfer einer unerbittlichen Kopfgeldjagd. Nicht
nur der Bösewicht Ronan the Accuser (Lee
Pace) ist hinter ihm und dem Artefakt
her, sondern auch Gamora (Zoe Saldana). Auch der Waschbär Rocket (Bradley
Cooper) und sein Freund Groot (Vin Diesel) sind hinter ihm her um das Kopfgeld,
dass auf den „Star-Lord“ ausgesetzt wurde, zu kassieren. Es kommt allerdings zu Komplikationen als die
vier verhaftet werden. Im Gefängnis lernen sie Drax the Destroyer kennen.
Gemeinsam brechen sie aus dem Gefängnis aus um das Artefakt zu verkaufen. Doch Ronan
funkt ihnen dazwischen denn er hat es auf das Artefakt abgesehen und nichts
Gutes damit im Sinn. Um dem hartnäckigen Ronan und seinen Schergen entgegen zu
treten, ist Quill gezwungen sich mit dem waffenliebende Waschbär Rocket der
Baummensch Groot, die tödliche und rätselhafte Gamora und der rachsüchtige Drax
the Destroyer (Dave Bautista) zusammenzutun. Er muss eine Helden-Truppe aus
ihnen machen, denn das Schicksal der Galaxie steht auf dem Spiel.
Man
kann den Machern beim Comic-Giganten Marvel nicht vorwerfen, das Risiko zu
scheuen. Mit „Guardians of The Galaxy“ gehen die mittlerweile zum
Disney-Konzern gehörenden Marvel-Macher jetzt noch weiter: mit noch
abgefahreneren Settings und Figuren, sowie mit einem Regisseur, der bei der
berüchtigten Trash-Schmiede Troma sein Handwerk gelernt hat. Doch der Mut zum
Risiko wurde wieder einmal belohnt, denn in den USA stieg "Guardians oft
he Galaxy" nach dem ersten Wochenende auf Platz eins der Charts und legte
mit 94 Millionen Dollar den erfolgreichsten August Kinostart aller Zeiten hin.
Regisseur James Gunn versteht es vorzüglich den Zuschauer sofort ins Geschehen
zu ziehen, ihn dabei aber nicht zu überfordern. Unterlegt mit dem Song „Hooked
on a feeling“ liefert er fix alle wesentlichen Infos und einem kurzen Überblick
über die Bösewichte und die Zusammenkunft der Helden. Jedoch ist der Beginn des
Films etwas unübersichtlich wenn man den Comic nicht kennt. Auch erfährt man
nur über Peter Quills Vergangenheit etwas. Die Besetzung des Hauptdarstellers
Chris Pratt war gewagt, aber das Risiko hat sich ausgezahlt. Schon der erste
Auftritt des Charmebolzens mit dem Walkman, wenn er sich tanzend auf das
Diebesgut zubewegt und nebenbei irgendwelche außerirdischen Echsenkreaturen zur
Seite kickt, ist ein Genuss. Die heimlichen Stars sind allerdings Rocket
Raccoon, seines Zeichens ein schießwütiger Waschbär und das Baumwesen
"Groot". Der von Bradley Cooper in der Originalfassung mit viel
Zynismus in der Stimme gesprochene Rocket galt im Vorfeld schon als klarer
Fan-Favorit und bestätigt dies eindrucksvoll. Er ist sagenhaft gut animiert und
vor allem für einige der besten One-Liner zuständig. Letzterer hat nur den Satz
"I am Groot" ("Ich bin Groot") zu sagen, gibt diesen drei
Worten aber so viele Emotionen mit auf den Weg, dass man als Zuschauer
tatsächlich zu verstehen scheint, was die humanoide Baum-Kreatur ausdrücken
möchte. Vin Diesel ist es gelungen mit
nur einem Satz eine Bandbreite von Emotionen zu übermitteln. Groot ist einfach
nur herzensgut und würde alles für seine Freunde opfern: Von vor Freude
strahlend bis vor Wut rasend, dem Zuschauer gehen die Gefühle des Baums
unter die Haut. Den Tricktechnikern ist es gelungen eine fabelhaft lebensechte
Kreatur zu erschaffen. Der Ex-Wrestler
Dave Batista hat brillante Momente. Der
Hüne schindet in Actionszenen Eindruck ,
dies war zu erwarten, aber wenn er als Drax jedes Sprichwort und jede
Redewendung für bare Münze nimmt, sich wundert, was ein an der Kehle
vorbeigezogener Zeigefinger bedeuten soll und auf einige Vorschläge mit
entsprechend verdutzter Miene reagiert, sorgt er immer wieder auch für köstlich
humorvolle Einschübe. Zoe Saldana mag
daneben als sexy Killer-Amazone auf den ersten Blick ein wenig unterfordert
wirken, sie lässt aber in Nuancen das schwere Schicksal hinter der Maske der
eiskalten Gamora spürbar werden. Der
Bösewicht hingegen wirkt nicht besonders überzeugend. Lee Pace zeigt aber als
Verrückter dem alles zuzutrauen ist eine solide Leistung. Jedoch ist es ihm
nicht gelungen die finstere Aura eines Superschurken zu übermitteln. Ein
weiterer Kritikpunkt ist die nicht besonders einfallsreiche Story. Die
"Guten" haben etwas, die "Bösen" wollen es und am Ende gibt
es das obligatorische Gipfeltreffen. Auch die Hintergrundinfos über die Helden
fehlen, aber in diesem Teil ging es zunächst einmal darum die fünf Kindsköpfe vorzustellen.
Daher wäre es im zweiten Teil wünschenswert ein wenig mehr über das Schicksal
der anderen Guardians zu erfahren.
Alles
in allem bietet „Guardians oft he Galaxie“ skurrile Helden, eine knallbunte
Inszenierung und den gut getimtem Gags. Nicht zu vergessen ist der fantastische
Soundtrack in Form von Peter Quills "Awesome Mix Vol.1"-Kassette,
dieser unterlegt die Szenen und Gags fabelhaft. Der Soundtrack bietet jede Menge Perlen aus
den 60er und 70er Jahren , wie "Hooked on a Feeling" von Blue
Swede, "Spirit in the Sky" von Norman Greenbaum oder auch
"Jailbreak" von Thin Lizzy zu finden. Gute-Laune-Songs, die herrlich
zum locker-leichten Grundton des Films passen. „Guardians oft he Galaxy“ ist
der bisher frechste Film von Marvel und kann mit seiner lockeren und lustigen
Art voll und ganz überzeugen. Er setzt auf gut getimte Schenkelklopfer und
einen quietschbunten Look statt auf ausufernde Zerstörungsorgien. Ein
kurzweiliger Science-Ficton-Spaß, der sich selbst immer wieder auf die Schippe
nimmt und optisch einiges her macht. „Guardians Of The Galaxy“ ist Spaß pur,
ein moderner Nostalgie-Trip gespickt mit
Retro-Zitaten. Ein Pflichttermin nicht nur für alle Marvel-Fans!
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