„Ein
alter Mann stirbt. Ein junges Mädchen lebt. Fairer Tausch.” (John Hartigan)
In
dem Großstadtmoloch Basin City findet man Sin City. Diese Stadt ist eine Art
Sammelstelle für verlorene Seelen und gefallene Engel. In Basin City kreuzen
sich die Wege verschiedener Charaktere, die sich bemühen hier ihr Glück zu
finden oder einfach nur über die Runden zu kommen. Der brutale Marv, der
Ex-Fotograph Dwight und der Polizist John Hartigan leben in der Stadt Sin City,
wo die Polizei genauso korrupt ist, wie die Straßen tödlich. "Sin
City" enthält drei lose verbundene und ineinander verschachtelt erzählte
Episoden.
Als
erstes dreht sich die Handlung um Hartigan (Bruce Willis). Er ist der letzte ehrliche Cop in
der Stadt. John Hartigan versucht die kleine Nancy vor einem psychotischen Vergewaltiger Jr. Roak
zu retten, dieser ist jedoch der Sohn eines mächtigen Senators. Hartigan wird
von seinem Partner angeschossen und verraten, aber es gelingt ihm die kleine
unschuldige Nancy zu retten. Der Senator tut alles um Hartigans Leben zu
retten, um ihn die Taten seines Sohnes unterzuschieben und die kleine Nancy zu
finden. Als John Hartigan das Gefängnis verlässt führt ihn sein Weg in einen
Stripclub, wo die kleine Nancy (Jessica Alba) nun arbeitet. Durch sein
unüberlegtes handeln bringt er sie jedoch in Gefahr und führt den Sohn des
Senators direkt zu ihr.
Weiter
geht es mit Marv (Mickey Rourke). Er ist eine Bestie von einem Mann und seine
pure Anwesenheit in einem Raum lässt die stärksten Männer vor Angst erstarren.
Bei den Frauen ist er nicht sehr beliebt, da die meisten Angst vor ihm
haben. Nur die attraktive Goldie (Jamie King)
lässt sich mit ihm ein. Wie er zu diesem Glück kommt, ist ihm selbst nicht
klar. Doch Marvs Liaison mit Goldie ist nur von kurzer Dauer, denn nach einer
heißen Liebesnacht liegt Goldies lebloser Körper neben ihm. Nun will Marv den
verantwortlichen für die Tat finden. Seine Spur führt ihn zu dem mächtigsten
Mann in Sin City nämlich Kardinal Roark (Rutger Hauer).
In der dritten Episode steht Dwight (Clive
Owen) im Mittelpunkt. Wenn es in "Sin City" überhaupt so etwas wie
einen Gentleman gibt, dann ist er es. Die Kellnerin Shellie (Brittany Murphy)
wird von Jackie Boy (Benicio Del Toro) und seiner Gang bedroht. Für Dwight ist
klar, dass er eingreifen muss und verpasst Jack eine deftige Abreibung.. Jack ist erbost und macht sich auf den Weg
nach Old Town, das Rotlichtviertel von Sin City. Als er dort gegen die junge
Prostituierte Becky (Alexis Bledel) handgreiflich wird, ist sein Leben
verwirkt. Die Frauen von Old Town sind bekannt dafür, dass sie sich so etwas
nicht gefallen lassen. Allen voran deren Anführerin Gail (Rosario Dawson) und
die Schwert schwingende Rache-Göttin Miho (Devon Aoki). Doch das war ein
Fehler. Jack war ein Cop! Dwight sieht nur eine Möglichkeit: Wenn er die Frauen
von Old Town vor der Rache der Gesetzeshüter retten möchte, muss die Leiche verschwinden.
Es gibt viele Adjektive
die „Sin City“ beschreiben können, wie brutal, düster, grotesk oder Stilvoll.
Der texanische Regisseur Robert Roderiguez schuf mit „Sin City“ die
beeindruckteste Comicverfilmung aller Zeiten. Es sind die Bilder, die diesen
Film einzigartig machen, wie Marv, der am Steuer eines sehr schnellen Wagens
sitzt und bei offener Fahrertür neben sich einen Gauner über den Asphalt
schleift und dabei einen Riesenspaß hat oder Jackie Boy, der auch mit
durchgeschnittener Kehle und einem Pistolenlauf in der Stirn noch vor sich hin
brabbelt. Aber auch die Optik ist einzigartig, solch eine Verfilmung hat man
noch nicht gesehen. Der Film ist komplett in schwarz-weiß gehalten und man hat
wirklich das Gefühl ein Comicbuch zu Gesicht zu bekommen. Nur manchmal kommt
Farbe ins Spiel. Es wurden nur einzelne Farbeeffekte wie rote Lippen, blaue
Augen oder goldgelbe Haare gesetzt. Es macht den Film zu einer stilistischen
Revolution. Mit modernster Digitaltechnologie verliehen Miller und Rodriguez ihrem
Werk seinen Schwarzweiß-Look. Gefilmt wurden lediglich die Darsteller, der Rest
entstand im Computer. Die Geschichte von
„Sin City“ ist düster, schmutzig und dreckig. In „Sin City“ werden verstörende Einblicke in die extremsten
Formen menschlicher Perversion, wie Kannibalismus und Pädophilie gezeigt
Wirkliche Helden hat man hier nicht, die Hauptfiguren sind eher Antihelden,
welche sich nur durch ihre Motivation von ihren Feinden unterscheiden. Dem
Zuschauer wird keine klare Geschichte im eigentlichen Sinn vorgesetzt. Die
Handlung ist in drei Episoden unterteilt, die obendrein noch mit einander
verwoben sind. Im Mittelpunkt von „Sin City“ stehen Marv, John Hartigan und
Dwight. . Mickey Rourke stellt den entstellten Hüne Marv dar. Er ist er eine
Karikatur seiner selbst und beweist zur Abwechslung einmal wieder, dass abseits
der diversen Skandale ein hochtalentierter Darsteller in ihm steckt Seine
Präsenz in „Sin City“ ist beeindruckend und kaum zu toppen. Clive Owen übernahm
die Rolle des Dwight. Er beweist in diesem Film, dass er viel zu lange
verkannter Schauspieler war. Bruce
Willis spielt den einzigen guten Cop der Stadt. Er zeigt sich mal wieder von
seiner besten Seite und agiert so wie man es von ihm kennt: Cool und ohne
Kompromisse. Jeder Darsteller ist ein Teil des großen Puzzles in „Sin City“. Ein Rad greift ins andere. Von
den weiblichen Darstellern wird enormer Körpereinsatz und viel nackte Haut
gefordert. Ob nun Jessica Alba, Rosario Dawson, Carla Gugino und wie sie alle
heißen. Denn „Sin City“ ist ein Sündenpfuhl. Gleichermaßen frivol wie lüstern!
"Sin City" ist die wohl am konsequentesten umgesetzte Comicverfilmung, die es gibt (abgesehen vielleicht von "300"). Fast jedes einzelne Panel, jeder Satz, jedes Detail aus den zugrundeliegenden Geschichten wurde quasi 1:1 auf die Leinwand übertragen. Robert Rodriguez ist es gelungen eine brutale Gewaltballade auf die Leinwand zu bringen. Der Film ist in Sachen Stil unerreicht. „Sin City“ entfaltet wegen des zur Schau getragenen Minimalismus eine nie da gewesene optische Wucht. „Sin City“ kann man nicht beschreiben. Das Ergebnis des Films ist beeindruckend. Den Machern ist mit diesen Film ein Meisterwerk gelungen. "Sin City" ist jedenfalls ein Film, der einen von Anfang bis Ende in seinen Bann zieht. Ikonische Charaktere, die einen kultigen Spruch nach dem anderen raushauen, eine geniale Optik, völlig überzeichnete Gewaltausbrüche, die kaum noch ernst zu nehmen sind, packende Geschichten, ein schräger Humor und all das wird in einer antichronologischen, an "Pulp Fiction erinnernden Erzählweise präsentiert. „Sin City“ muss man einfach erlebt haben!